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Statement - Die Produzent*innen

22.01.2023

Zur aktuellen Diskussion über Missbrauch und Übergriffe in der Filmbranche

 

Der Fall Teichtmeister und dadurch ausgelöste Diskussionen zeigen die dringende Notwendigkeit eines bewussteren Umgangs mit allen Fragen von Übergriffen, Missbrauch, Gewalt und ihren Folgen. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Frage, die uns als Produzent*innen von teils weitreichenden medialen Inhalten jedoch besonders betrifft.

Wir erachten eine Differenzierung zwischen dem künstlerischen, im Kollektiv entstandenen Filmwerk und den Taten einzelner daran Beteiligter für wichtig. Darüber hinaus müssen wir alle in der Umsetzung unserer Filme eine klare Haltung zum Umgang mit den verschiedensten Formen missbräuchlichen Verhaltens finden – von der Prävention bis zu Sanktionen. Der Schutz potenzieller Opfer muss Priorität haben, im Zweifel muss in ihrem Sinne gehandelt werden, ohne dass damit rechtstaatliche Prinzipien wie die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt werden.

Der Prozess der Bewusstwerdung, der aktiven Veränderung von Kommunikations- und Arbeitsprozessen sowie der größeren Verantwortlichkeit wurde in der Branche in den letzten Jahren begonnen – unter anderem durch die Einrichtung von Anlaufstellen für Betroffene wie #we_do! oder vera und die Entwicklung von ethischen Leitsätzen. Wir unterstützen die Implementierung dieser und weiterer Maßnahmen in der Filmproduktion auch im Sinne der Prävention.

Dieser laufende Lernprozess muss fortgesetzt werden und als Arbeitgeber*innen müssen wir immer wieder deutlich machen, dass wir Machtmissbrauch in unserem Wirkungskreis nicht dulden. Wir alle sind gefordert, für unsere Arbeitskultur und für unser eigenes Verhalten durch eine selbstkritische Fehlerkultur größtmögliche Verantwortung zu übernehmen.